Werte Gourmets und Gourmetissinnen,
ich hatte Euch ja HIER versprochen, Euch noch mehr vom Land der Bulgaren zu zeigen. Kommt mit auf eine kulinarische Reise und schlemmt mit mir unbekannte Spiesen, Desserts und lernt die Spezialitäten des Landes kennen.
Kochen können sie, die Eingeborenen und weil das Land zu arm für Importe ist, bauen sie fast alles selbst an, was der Qualität und den Geschmacksknospen zugute kommt. Da es ein sehr großes Land und klimatisch begünstigt ist (es gibt auch Berge mit Weinanbaugebieten und schliesslich das Schwarze Meer mit Salinen und allerlei heimischen Fisch), gibt es in Bulagrien alles, was der Bauch begehrt.
Eine unendliche Auswahl an Obst und Gemüse, von einer Geschmacksintensität sondersgleichen erwartet einen, wenn man über die zahlreichen Märkte schlendert, was bei einer Auslandsreise eine meiner liebsten Beschäftigungen ist.
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Wenn Bulgarien für etwas berühmt ist, dann für Joghurt, Schafskäse und Rosenöl (Botaniker unter uns kennen sicher die berühmte Bulgarische Rose, aus der Öle, Rosenwasser, Seifen und Parfüm hergestellt wird. Eine besonders duftintensive pinkfarbene Rose.)
Bild von hier |
riesige Tomaten, die so intensiv schmecken, dass es auf der Zunge explodiert |
Es gibt alles, was das Herz, besser-gesagt der Bauch begehrt, nur waren leider die Lebensmittel teilweise teuerer als in Deutschland. Wohingegen Restaurantbesuche erstaunlich viel günstiger waren und so war es kein Wunder, dass ich mich täglich mehrmals ( ! ) in gehobenen Restaurants mästen ließ....
Da die Bulgaren ja den Joghurt erfunden haben, deucht es nicht wunder, dass sie auch den leckersten Joghurt produzieren und so gibt es das Zeug zu fast jedem Essen.
Gegrillte und panierte Spitzpaprika mit Knoblauch, Schopska Salata (natürlich mit Schafskäse) und Tarator, einer Joghurtsauce mit Gurken und Dill |
Petersilienfrikadellen in Joghurtsauce |
Nachdem ich mich durch jede erdenkliche Spezialität gefuttert habe, besuchte ich noch mehr Sehenswürdigkeiten. Hier den berühmten Volkspalast im Zentrum Sofias, den manche in Filmen entdecken werden (zuletzt in Stallones neuestem Film) die einem vorgaukeln, dass dies in Russland wäre....
Hier befand sich bei sengender Hitze (35 Grad im Schnitt im September !) der einzige noch in Betrieb gehaltene Brunnen Sofias, denn es fiel seit 5 Monaten kein Tröpfchen Wasser vom Himmel, das Wasser wurde Nachts von der Regierung abgestellt, um es so zu reglementieren und einzusparen und die hunderttausende Strassenhunde und Katzen nebst Vögeln litten unsäglich unter der Hitze. Der einzige Fluß in der Stadt ist intelligenterweise so steil betoniert, dass die Tiere fast gar nicht an den austrocknenden Rinnsal kamen....
Hier der "Fluss" mit tollem Steilufer, ein unüberwindbares Hindernis für Tiere, besonders die kranken und alten.... |
Die Menschen litten auch sehr unter der Hitze, auch wenn sie solche Temperaturen gewöhnt sind.
Völlig erschöpft beschlosste ich eine kleine Stärkung zu mir zu nehmen. Nur SO ließ sich das lange Kulturprogramm bewältigen.
Ich besuchte auch das Grab des ersten Prinzen von Bulgarien, ein Deutscher übrigens, Prinz Alexander I. von Battenberg, der das Land einte und vergrößerte (Klick aufs Bild lässt die Geschichte dazu in Groß lesen)
Nach diesem anstrengenden Programm der Kranzniederlegung brauchte ich erst einmal ein wenig Kuchen und Kaffee, in einem der zahlreichen und wunderschönen Straßencafes. Hier gibt es leckere Schweinereien, klebrig süße, honig-triefende Köstlichkeiten aus aller Welt:
Macaroons, Baklava, Tulumba |
Nur so war es mir überhaupt möglich, danach überhaupt noch weiterlaufen zu können.
Denn ich musste ja noch emsig Postkarten schreiben. Allein die Masse der Briefkästen verwirrte mich sehr, so dass ich hoffte, meine trilliarden Postkarten in die richtige Box eingeworfen zu haben...
schick, aber sehr verwirrend.... |
Aber sie haben sich so eine Mühe dabei gegeben und die Beine in die Höh geworfen,
dass ich ihnen soifzend doch noch folgte....
Dann durfte ich das Parlament eröffnen
Und schliesslich das Mamstdenkmal feierlich enthüllen:
Diese Ähnlichkeit ist frappierend !
Nachdem mich diese Aktion dermaßend angestrengt hatte, brauchte ich natürlich erst einmal eine kleine Stärkung:
Satch, ein Nationalgericht, serviert in der heissen Eisenpfanne |
War ja schliesslich endlich Abendbrotzeit....
Um dann totmüde und völlig ausgehungert ins Bett zu fallen. Da am nächsten Morgen wieder so ein Marathon auf mich wartete, der den sicheren Hungertod für mich bedoiten könnte, nahm ich mir fest vor, das nur mit einem Rucksack voller Lunchpakete aushalten zu können.
Euere gemästete und RUNDum befroite
Eve
Rezepte und Infos über die Bulgarische Küche gibt es Hier und Hier
Bei der Völlerei vergaß ich natürlich meine Freunde nicht. |
Volksbad aus dem Jugendstil |