Sonntag, 24. Februar 2013

Befindlichkeiten zwischen Gatterichsen: Der Schleim Day

Bild: (c) ap, Merkur Online
Liebe Nation,
wer wie ich schon seit Jahren glücklich nicht-verheiratet ist, könnte Gefahr laufen, sich im Sog des Alltags von Banalitäten mitreissen zu lassen. Armor hat seine Pfeile vor laaanger Zeit verschossen und man selbst ist eher nicht mehr verschossen, sondern gewöhnt sich im Alltagstrott an den Partner und hält Vieles für Selbstverständlich.

Wäre es nicht sehr viel schöner, wenn wir uns ein wenig öfter das Glück einer Partnerschaft bewusst machen ? Wenn wir unserem Partner, Kind, Hund, Nachbarn sagen würden, dass es schön ist, dass es ihn gibt ? Na siehste, find ich auch.

Darum ist heute in Klein Gallien der offizielle Feiertag eingeführt worden:



Und Schleim-Day ist ab jetzt regelmäßig.
Hier kommen die einfachen, aber wirksamen Regeln:

- Wir schleimen unser Zielobjekt den ganzen Tag mit Liebenswürdigkeiten voll, so dass es trieft ! Das tut gut und macht Spaß.

Hier ein Auszug unseres Schleimens:

Ich: Schatz, hab ich Dir eigentlich schon gesagt, wie GUT Du heute wieder aussiehst ?!
Er: schweigt verwirrt

Ich: Es ist wirklich unglaublich, wie Du es nach so vielen Jahren immer wieder schaffst, mich zum Lachen zu bringen ! DANKE dafür !
Er: Hä ? Was issn mit Dir los ?
Ich: nix, ich finde nur, dass wir uns das öfters sagen sollten.
Er: aaahhhhh jaaaa.

(der Gatterich ist ja nach der langen Zeit an Einiges gewöhnt und wundert sich bei mir eh über nix mehr.....)

(an dieser Stelle folgen Banalitäten, die wir überspringen wollen)
(nach oftmaligem Schleimen, hab ich schliesslich den Gatterich erfolgreich angesteckt, der nun mit Komplimenten um sich schmeisst :-)

Er: erzählt mir eine Geschichte aus seiner Sturm und Drangzeit zum hundertausendsten Mal.

Ich höre mit großen Augen geduldig zu, als ob ich es zum allerersten Mal höre (auch Geduld gehört zum Schleim Day !)

Als er nach gefühlten 3 Stunden endlich fertig ist und mich gespannt auf meine Reaktion ansieht, sage ich:

Also DIESE Geschichte kannte ich schon. Du hast sie mir schon hunderttausendmal erzählt. (Kunstpause)
Dann strahle ich ihn aus tiefstem Herzen an und sage:

ABER aus DEINEM Mund, kann ich das gar nicht oft genug hören, mein Herz !

Und schon haben wir wieder was zu Lachen und die Banalitäten sind vergessen.

Merke: Wenn Dein Partner, Kind, Haustier etwas macht, dann LOBE ihn, sie, es so sehr Du nur kannst ! Das tut Euch beiden gut :-)

Der ultimative Leitsatz hierzu ist:
Gibt es eigentlich etwas, was Du NICHT kannst ?

Das beflügelt Dein Gegenüber zu wahren Höhenflügen und Du kannst Deinen Mann endlich darum bitten, im Hof die Baumstämme kleinzuhacken.....

Ich wünsche Euch allerseits einen wundervollen Schleim-Sonntag und sende herzige Grüße aus dem tiefverschneiten Klein Gallien, wo ich aufgrund feinstem Pulverschnees und Sonne darüber nachdenke,  ob ich den Eingeborenen nicht einen Skilift spendiere, wenn ich mit Schleimen fertig bin...

Schleimt schön !
Euere Eve



Sonntag, 10. Februar 2013

Der Fotoworkshop


Liebe Pappnasen,

ich bin sowas von ein Faschingsmufflon, das kann ich Euch gar nicht beschreiben. Denn ich finde, albern muss man das ganze Jahr über sein :-) Was liegt also näher, als zur närrischen Zeit etwas Sinnvolles zu machen ? Seit langem ist die Fotografie meine Leidenschaft, schon ab der 8. Klasse hab ich selbst meine Filme und Fotos entwickelt. (Für die Jüngeren: es gab früher so altmodischen Kram, da musste man Bilder noch auf Papier entwickeln mit ohne Computer und hatte hinten Filme drin...)
Und gestern machte ich mich auf zu meiner Froindin Uschi, die zu einem Fotoworkshop geladen hatte.

Uschi macht wundervolle Bilder von Mensch und Tier und bietet auch Kurse an (klick).
Ich durfte sogar Uschis Profikamera ausprobieren und so machten wir uns nach dem theoretischen Teil auf in die Pampa, um auch in der Praxis zu üben.
Bei strahlendstem Sonnenschein erklärte sie uns mit Engelsgeduld alles Wichtige, während Luna, hier vorne rechts, aufpasste, dass die Fotomodells auch alles richtig machten.

Einer war zum Models-Bespaßen abbeordert, während die anderen posten und fotografierten:
Foto von SchLichtspiel.de
Google, der tolle Toller, eine kanadische Hunderasse

Wir lernten, wie man sich orthopädisch-bedenklich, aber elegant bei Minusgraden im Schnee hindrappiert, um möglichst spektakuläre Blickwinkel zu erzeugen. (also wir auch, nicht nur der Hund)
Supermodel Luna
Wie man 4 Hunde bei Laune hält und bespaßt, um dramatische Dynamik aufs Bild zu zaubern.


Und als wir hochbegabten Fotografen uns einfotografiert hatten, ging es ans Eingemachte und endlich war Action angesagt. Denn ein sitzendes Motiv kann ja jeder, aber rennende Hunde komplett zu erwischen und auch noch scharf zu bekommen, das ist die hohe Schule :-)


Ente gut, alles gut....
Balou hier hüpfte wie ein Flummi auf und ab und es ist nur meinem phantastischem Auge fürs Detail und meiner ruhigen Hand, gepaart mit einem unglaublichen Reaktionsvermögen zu verdanken, dass ich ihn komplett und scharf in der Luft erwischt habe. Die schpektakuläre Farbkomposition hab ich in weiser Voraussicht bei Petrus vorbestellt:
Bild des Tages: seine Füße sind komplett in der Luft

Edana in Action

Google hier war seeehr gelangweilt, wie sein Blick dem erfahrenen Hundekenner zeigt:

Bei diesem höchst professionellen Shooting bin ich dann gleich ganz übermütig geworden, denn richtig-herumme Hunde kann ja wohl jeder Fotografieren !

Zum Glück war ein besonders begabtes Modell dabei, das auch in außergewöhnlichen Posen eine sehr gute Figur machte und so wagten wir uns an die ganz hohe Kunst des Fotografierens, dem Andersrummen !!!

In dieser Pose unbeweglich zu verharren, fällt selbst dem Heidi Klümpchen schwer !
Seid Ihr bereit für das preisgekrönte, an Dramaturgie und Eleganz nicht zu übertreffende Foto ?
Hier kömmpt es:
Ich finde, das ist wirklich Kunst !

Und schliesslich wurde der Tag durch eine höchst dramatische Location gekrönt, wo wir unter Einsatz unseres Lebens spektakuläre Bilder machten:
On se Road again

Foto Making-Of by SchLichtspiel.de: 3 Bekloppte liegen auf den Schienen (ohne suizidale Absicht, aber was tut man nicht alles für das perfekte Bild ?) (Bevor jetzt besorgte Tierschützer Alarm schlagen: ich konnte ganz von alleine wieder aufstehen ! (hier im Bild links vorne zu sehen, Beine von Steffi inner Mitte, rechts komplett auf der Schiene ist Kessy) und Samstags fahren hier keine Züge..., aber dies kann ich ja nicht verraten, um die Spannung nicht zu verderben...)
Der Pitt-Pullitzer-Preis ist uns gewiss !

Selbstverständlich bekamen alle Models als Gage reichlich Wienerle ausbezahlt.

DANKE Uschi für diesen genialen Tag, DANKE an Steffi und Kessy und natürlich alle Models !

Übrigens nutzt Minnie die Pappnasenzeit auch, um etwas Sinnvolles zu lernen,

Zum Beispiel, was bloß DIESER Blick zu bedeuten hat, wenn Dukie seelig auf der Couch schlummert und Minnie vom Garten aus mit Anlauf auf ihn hüpft.

Ich hab auch nicht die leisteste Ahnung, wie Dukies Gesichtsausdruck zu deuten wäre, darum hat Minnie morgen ihren ersten Schultag !

HÄ ? Schule ? Wozudassdenn?

So, ich geh ihr mal eine Schultüte dafür basteln. Ihren Füller und Stinker-Pansen  zum Naschen hab ich schon besorgt.

Euch allen einen wundervollen Sonntag wünscht

Euere Eve
seltene Rasse: kanadischer Flughund
Hmpf, dauert des noch lange ?
Heissbegehrt war ja die Ente, die die kanadischen Toller ja französisch aussprachen: "die Ohnte, die Ohnte, isch ´abe sie !!!"


Die Mämstin bei der Arbeit

Dieses Bild trägt den litararisch wertvollen Titel: Huiiiiii



Samstag, 2. Februar 2013

Bulgarien, das unbekannte Land, der etwas andere Reisebericht

Liebe Liebenden,
habt Ihr das Grau am deutschen Himmel auch satt ? Na dann kommt mal mit auf die Reise in die Sonne. Ich hatte Euch ja einen Reisebericht versprochen und hier kömmt er.

Das Motto der Reise könnte ein bekanntes Lied sein, und das geht so:
"In einem unbekannten Laaaand, vor gar nicht all zu langer Zeeeiiiit, war eine Mämstin seeehr bekaaannt, sie fraß alles und wurd breeeiiiiitttt."

Standesgemäß flogte ich mit dieser schnuggeligen Propeller Maschine die drölfmilliarden Kilometer nach Bulgarien.

Natürlemong begann das Abenteuer auch mit dem Verlust des kompletten Gepäcks:
Aber wer braucht bei der Hitze schon Klamotten ? Seit über 5 Monaten hatte es nicht mehr geregnet und so sollte ich erst am Tag meiner Abreise das erste Wölkchen sehen. Mitte September hatte es im Schnitt 35 Grad im Schatten !

Sofia, die Hauptstadt war mein Ziel. Eine Stadt voller Gegensätze: arm und reich, schön und verfallen, kulturell und geschichtsträchtig und doch gleichsam marode und zwiegespalten.

Es gibt in Sofia natürlich wunderschöne Ecken und Sehenswürdigkeiten. Die Millionenmetropole Sofia hat eine über 8.000 jährige Geschichte, die heute noch in der ganzen Stadt spürbar und zu sehen ist.

Schlafen sollte ich eigentlich hier, was ich aber viiiel zu protzig fand.

Und da ich Altbaufan bin - und sehr bescheiden - nächtigte ich lieber im einstigen Königsschloss. Bulgarien war ja eine Monarchie, bis die Kommunisten den König, Zar Simeon nach Griechenland ins Exil schickten. Da der übrigens a halber Franke  ist, war ja klar, wo ich pennen wollte :-)

Mein Programm umfasste neben dem Besuch aller Sehenswürdigkeiten und die Besichtigung der arschiologischen Ausgrabungen. Man fand Reste römischer Besiedelung und leider fallen die Funde der neuen U-Bahn zum Opfer:

Die neue U-Bahn sollte ich auch noch einweihen und testen, und das Programm enthielt noch eine Rede vor dem Parlament und die Abnahme der Militärparade, die Enthüllung eines Mamstdenkmals, die bizarre Ahnensuche und besonders die Hilfe für die Strassenhunde, von denen ich noch berichten werde.

Plattenbauten stehen neben Gallerien und modernen Shoppingmalls. Verfallene Gebäude im Zentrum lassen aber die einstige Pracht der Stadt erahnen.



Zum Einkaufen gibts hier wirklich ALLES. Von sündhaft teueren Modeboutiquen am Prachtboulevard Witosha (benannt nach dem Hausberg Sofias)

Zum Umdekorieren fehlt das Geld...

typische Seitenstrasse im Zentrum mit kleinen Mini-Geschäften

bis hin zum Krempelmarkt der Zigeuner und Gemüsemarkt der Bauern. 

Die Alexander Nevski Kathedrale, mitten im Zentrum und am höchsten Punkt der Stadt erbaut, zeugt vom einstigen Glanz. Sie ist wunderschön und im Inneren mit reichen Goldfresken verziert, die jedoch vom Kerzenruß so kohlrabenschwarz sind, das man nichts mehr erkennen kann.


Der Großteil der Bulgaren ist bulgarisch-orthodox, es gibt aber auch griechisch-orthodoxe, Muslime, Christen, Juden etc. und das alles nebeneinander !
Russisch-orthodoxe Kapelle

Jüdische Synagoge



Griechisch-Orthodoxe Kirche

Was aber gar nicht ging, waren die Zustände der Strassen. Hier haben wir ein besonders liebliches Beispiel eines voll krassen Gehsteigs: Se Boulevard of Death to all Highheels änd Füße !
Man stelle sich das in Stöckelschuhen vor ! (Und mir ist unbegreiflich, wie die bulgarischen Frauen tatsächlich fast alle mit Mörder-Highheels rumlaufen können !)
Da hab ich trotz Urlaub echt ein Machtwort sprechen müssen und veranlasst, dass wenigstens der Gehweg an meiner täglichen Bushaltestelle neu gepflastert wurde. Ist ja echt lebensgefährlich sowas.

Apopo Bus: Beim nächsten Mal zeig ich Euch dann die öffentlichen Verkehrsmittel in Bulgarien und die kulinarischen Gepflogenheiten, die aus Euerer Mämstin eine Mästin gemacht haben :-)

Ein schönes Wochenende wünscht Euch

Eve, die vom blauen Himmel träumt.........


Die Heilige Sofia


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